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Stress und Gesundheit: Akute und chronische Auswirkungen auf den Körper
Stress ist eine evolutionär verankerte Überlebensreaktion, die in akuten Gefahrensituationen lebensrettend sein kann. In der modernen Welt wird Stress jedoch oft chronisch – mit verheerenden Folgen für die Gesundheit. Während akuter Stress das Immunsystem kurzfristig mobilisiert, führt chronischer Stress zu systemischen Schäden, die Krankheiten wie Bluthochdruck, Depressionen oder Autoimmunerkrankungen begünstigen. Dieser Text verbindet aktuelle Erkenntnisse aus Psychoneuroimmunologie und Stressforschung, um die bidirektionale Beziehung zwischen Stress, akuten Infekten und chronischen Erkrankungen zu erklären.
Biologische Stressmechanismen: Vom Überlebensreflex zur Krankheitsursache
Akute Stressantwort: Kampf oder Flucht
Bei akuten Bedrohungen aktiviert das Gehirn über den Hypothalamus zwei Hauptsysteme:
Ziel: Kurzfristige Anpassung an Gefahren (z. B. Flucht vor einem Angreifer).
Chronischer Stress: Dysregulation und allostatische Last
Anhaltender Stress führt zur Erschöpfung der Anpassungsfähigkeit (McEwen, 1998):
Stress, Energie und Mitochondrien
Mitochondrien, die energieproduzierenden Organellen in unseren Zellen, sind nicht nur für die ATP-Synthese verantwortlich, sondern auch zentrale Akteure in der Stressantwort. Chronischer Stress – sei er psychisch (z. B. Angst, Burnout) oder physiologisch (Entzündungen, Toxine) – stört die mitochondriale Funktion auf mehreren Ebenen und trägt so zur Entstehung chronischer Krankheiten bei.
Akute Krankheiten unter Stress: Wenn das Immunsystem kippt
Immunologische Ambivalenz: Schutz vs. Überreaktion
Infektanfälligkeit durch Stress
Trotz initialer Aktivierung schwächt langanhaltender akuter Stress die Abwehr:
Akute gastrointestinale Folgen
Chronische Krankheiten: Wenn Stress zum Dauerfeuer wird
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Diabetes Typ 2 und Metabolisches Syndrom
Psychische Störungen
Autoimmunerkrankungen
Psychosomatik: Die Brücke zwischen Körper und Psyche
Biopsychosoziales Modell (Engel, 1977)
Krankheiten entstehen durch das Zusammenspiel von:
Beispiel Fibromyalgie: Genetische Prädisposition + emotionaler Stress → chronische Schmerzen.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Fazit
Stress ist ein biologisches Chamäleon:
Akuter Stress kann uns schützen, chronischer Stress zerstört die Gesundheit. Während kurzfristige Adrenalinschübe die Abwehr stärken, führen anhaltende Cortisolspiegel zu Entzündungen, mitochondrialem Burnout und psychosomatischen Leiden. Die Integration von Stressmanagement in Medizin und Gesellschaft ist kein Luxus, sondern eine Überlebensstrategie für das 21. Jahrhundert.
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Bücher, Referenzen
Grundlos erschöpft?: Nebennieren-Schwäche – das Stress-Syndrom des 21. Jahrhunderts. Was ist Cortisol-Mangel und wie können wir ihn heilen? J. L. Wilson, 2011
Das Stress-weg-Buch – Das Geheimnis der Resilienz: Was Stress mit unserem Körper macht – und wie wir ihn von innen abstellen können, U. Strunz, 2022
Stress im Fokus: Strategien zur Stressbewältigung - Prävention, Ernährung und Vitalstoffe für mehr Energie, G. Hergenhan, 2024
Picard, Martin, and Bruce S. McEwen. "Psychological stress and mitochondria: a systematic review." Biopsychosocial Science and Medicine 80.2 (2018): 141-153
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